Neue Potentiale durch Wirkungsmessung aufdecken

19. Januar 2022

In regelmäßigen Abständen bieten wir Webinare zu Themen an, die den Städten, Landkreisen und Bundesländern als Stütze in ihrer Arbeit mit Integreat dienen. So können sie zugewanderte Menschen noch besser mit lokalen Informationen in passender Sprache versorgen. Am Freitag, den 14. Januar 2022 fand unser Webinar zum Thema „Wirkungsmessung leicht gemacht“ statt. In diesem haben wir den Nutzen der Wirkungsanalyse aufgezeigt und praktische Umsetzungstipps an die Hand gegeben. Viele Kommunen stehen vor der Aufgabe, ihre Aktivitäten an dem Ziel, möglichst viele Menschen mit der App zu erreichen, neu auszurichten. Gleichzeitig sollen die eigenen Ressourcen nicht zu sehr belastet werden.

Wie kann Wirkungsmessung hier ansetzen und was kann es alles leisten?

Um die Arbeit an und mit Integreat zu legitimieren, ist es wichtig, die Nachhaltigkeit des Projektes zu sichern. Die Ergebnisse der Wirkungsmessung helfen hierbei. Sie bilden Trends in der Nutzung ab und zeigen, welche Maßnahmen erfolgreich waren und welche nicht. Durch das Messen der Wirkung lassen sich so die Bedarfe der Zielgruppe besser nachvollziehen. Das hilft die Inhalte zielgruppengerecht zu gestalten und fortlaufend zu optimieren. Ein weiterer Pluspunkt der Wirkungsmessung ist die Stärkung lokaler Zusammenarbeit und die damit verbundene Steigerung der Bekanntheit. Hierfür stellen wir vier effektive Wege vor:

  1. Erstellung und Weiterleitung von Fragebögen an Partner:innen mit Zugang zur Zielgruppe. Ein Beispiel wären Lehrkräfte an Sprachschulen, die den Fragebogen als Sprachtest nutzen. Durch diesen Weg wird Feedback zu den Inhalten aus erster Hand gesammelt und gleichzeitig die Bekanntheit von Integreat gesteigert.
  2. Hochschulkooperationen, bei denen die Wirkungsmessung als Projekt oder Teil der Abschlussarbeit an Studierende weitergegeben wird. Dies schafft eine Win-Win-Situation auf beiden Seiten: Kommunen müssen auf weniger interne Ressourcen zurückgreifen und Studierende erhalten Praxiserfahrung. Zudem kann der Input der Hochschule und der Studierenden oft sehr spannend sein und nochmals andere Blickwinkel aufzeigen.
  3. Veranstalten eines Wirkungsworkshops für Partner:innen und Multiplikator:innen der Kommune. Im Rahmen dessen findet eine gemeinsame Diskussion darüber statt, welche Erfahrungen bereits gemacht wurden. Ob die Inhalte noch zielgruppengerecht sind oder ob sich die Zielgruppe geändert hat. Daraus lassen sich dann ggf. neue Wege erschließen.
  4. Veranstalten eines Zielgruppen-Forums, an dem Zielgruppen zu einem Workshop eingeladen und gleichzeitig Anreize zur Diskussion über unterschiedliche Kategorien von Integreat geschaffen werden. Dies hilft, Integreat bekannt zu machen und motiviert, neue Ideen zu testen.

Praxisbeispiel der Stadt Augsburg

Anhand ihrer konkreten Vorgehensweise, zeigte die Stadt Augsburg den Teilnehmer:innen des Webinars die Machbarkeit von Wirkungsmessung auf. Um den Eigenaufwand möglichst gering zu halten, wurden Studierende im Rahmen eines Pflichtpraktikums in den Prozess einbezogen. Ein neu ausgearbeiteter Fragebogen diente als Mittel zur Messung. Dieser durchleuchtete die Qualität der Übersetzungen, die Aufbereitung der Inhalte sowie die Übereinstimmung zwischen den Inhalten und den Bedarfen der Zielgruppe näher.

Zur Umsetzung der Umfrage entschied sich Augsburg für die Zusammenarbeit mit (Sprach-)Kursen, um möglichst viele Rückmeldungen zu erhalten. Die Evaluation fand direkt im Rahmen der Kurse statt, was zu einer hohen Teilnahme führte.

Zudem konnte Augsburg sehr gute Erfahrungen mit Workshops für Ehrenamtliche und Migrationsberatungen machen. Zum einen schärften die Workshops das Verständnis für Integreat bei den Multiplikator:innen. Zum anderen erhielt Augsburg viele wertvolle Rückmeldungen direkt bei den Veranstaltungen von Personen, die tagtäglich mit der Zielgruppe zusammenarbeiten.