Wie stark ist der Fachkräftemangel in Zahlen?

6. Juli 2020

Aufgrund der demographischen Entwicklung sinkt die Anzahl der Personen im erwerbsfähigen Alter, weshalb Deutschland auf die Einwanderung von Fachkräften aus dem EU-Ausland und Drittstaaten angewiesen ist. Derzeit fehlen 1,4 Millionen Arbeitskräfte und es herrschen Engpässe in ca. 391 von 753 Berufsgruppen.

Dazu gehören insbesondere Berufe aus dem Handwerk, der Metall- und Elektroindustrie sowie dem MINT-Bereich. Darüber hinaus weisen einige Berufe aus dem Gesundheitswesen wie beispielsweise die Alten- und Krankenpflege einen flächendeckenden Fachkräftemangel auf. Der Fachkräftebedarf unterscheidet sich allerdings nicht nur nach Berufsgruppen, sondern es herrschen auch regionale Unterschiede. Die wirtschaftlich starken Bundesländer im Süden sind von der Entwicklung besonders betroffen.  So ist der Anteil an Stellen in Engpassberufen in Bayern und Baden-Württemberg mit 86 bzw. 88 Prozent mitunter am größten.

Bei zwei Drittel der ausgeschriebenen Stellen werden Fachkräfte mit beruflichem Abschluss gesucht, das entspricht einer Zahl von ca. 900.000 Personen. Der Bedarf wird sich durch die zunehmende Alterung der Gesellschaft und der Verringerung der Personen im erwerbsfähigen Alter noch erhöhen. Schätzungsweise müssten jährlich zwischen 260.000 und 400.000 Arbeitskräfte aus dem Ausland nach Deutschland kommen, damit die Lücken nicht größer werden. Die Bundesregierung rechnet mit 25.000 zusätzlichen Fachkräften aus Drittstaaten jährlich. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz soll die Einwanderung von Fachkräften nun vorantreiben, indem es die Einreise und den Aufenthalt erleichtert.