Wirkungsbericht 2020 veröffentlicht

23. Juni 2021

2020 war in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr. Auch das Projekt Integreat war und ist durch die Herausforderungen und Entwicklungen im Kontext der Pandemie beeinflusst. Dass sich die Inhalte in Integreat leicht aktualisieren lassen, ist elementar wichtig bei sich stetig ändernden Angeboten. Besonders während der Corona-Pandemie zeigte sich die Bedeutung der Funktion, um alle Menschen zeitnah und angemessen über aktuelle Regelungen informieren zu können. Integreat stellte bereits vor der Pandemie eine wichtige Ergänzung zu bestehenden Beratungsangeboten dar. Als Beratungsstellen immer wieder zeitweise schließen mussten, gewann das digitale Angebot an zusätzlicher Bedeutung für die Handlungsfähigkeit und den Kontakt zu Migrant:innen vor Ort .

Hintergrund zum Wirkungsbericht

In unserem jährlichen Wirkungsbericht dokumentieren wir:

  • Fortschritte, die wir gemacht
  • Erkenntnisse, die wir gewonnen und
  • Rückmeldungen, die wir im Laufe des Jahres von unseren Partnern erhalten haben.

Durch die Veröffentlichung des ausführlichen Berichts möchten wir Transparenz schaffen und aufzeigen, auf welchen Überlegungen Integreat und unsere anderen Angeboten beruhen.

Das Pandemie-Jahr und seine Auswirkungen auf Integreat

Im letzten Jahr konnten wir u. a. beobachten, dass mit Integreat eine zunehmend breite Zielgruppe angesprochen werden soll. Durch den Einsatz von Integreat findet nach Angaben der Kommunen vor Ort weniger Verweisberatung statt. Verweisberatung sind Termine, bei denen Ratsuchende bei der falschen Ansprechperson landen. Diese verweist die Migrant:innen dann nur weiter. Ineffizient und zeitraubend. Aufgrund der allgemeinen Informationen in Integreat bleibt in der Beratung selbst mehr Zeit für individuelle, spezifische Bedarfe und Fragen. Dabei wird Integreat nicht nur von der migrantischen Zielgruppe, sondern auch von Berater:innen und ehrenamtlich Tätigen selbst genutzt. Sie nutzen die Plattform als Überblick über bestehende Angebote und aktuelle Informationen. Woher wir das wissen? Nicht nur unsere mehrsprachigen Integreat-Aufrufe nehmen stetig zu. Auch die Zugriffszahlen in deutscher Sprache wachsen.

Wie kann Integreat noch besser werden?

Integreat hat als neutrale Plattform und durch den kollaborativen Ansatz das Potential als Leuchtturmprojekt hinsichtlich lokaler Zusammenarbeit zu dienen. Allerdings wünschen sich viele Kommunen noch mehr proaktive Beteiligung durch Integrationsakteure in der Region.

Was bedeutet das konkret?

Wenn Stellen eigeninitiativ über Veränderungen bei Adressen und Ansprechpersonen hinweisen, spart das Zeit bei der Pflege von Integreat. Gleichzeitig verbessert die höhere Aktualität die Qualität der Inhalte maßgeblich. Bei erfolgreicher Zusammenarbeit könnten so nicht nur Aktualisierungen, sondern auch sinnvolle Ergänzugen der Informationen weitergegeben werden. Gerade aufgrund der Pandemie wurden Personalressourcen oft auch an anderen Stellen zusätzlich eingebunden. Ein perfektes Beispiel für funktionierende regionale Zusammenarbeit sind regelmäßige Arbeitskreise. Diese nutzen die Integrationsakteure zur Diskussion und Weiterentwicklung von Integreat. In den meisten Kommunen findet dieses Format allerdings noch nicht regelmäßig statt, obwohl es als sehr gewinnbringend eingeschätzt wird.

Aktuelle Herausforderungen von Integreat

Eine aktuelle Herausforderung vieler Städte und Landkreise ist die Schwierigkeit bei der Erreichung der Zielgruppe. Digitales Marketing ist für viele Kommunen noch Neuland. Insbesondere beim Social-Media-Marketing stoßen die Pressestellen und Integreat-Verantwortlichen auf verschiedene Hürden. Dazu gehören fehlende Accounts oder Zugänge genauso wie das nicht ausreichend verfügbare Know-how. Zu wissen, wie man die Zielgruppe der Migrant:innen am besten erreicht, ist aber nicht nur aus Werbezwecken interessant. Integreat lebt von direktem Feedback. Nur so kann die Plattform sich kontinuierlich weiterentwickeln. Aussagekräftige Rückmeldungen von Neuzugewanderten zu sammeln, ist eine weitere Herausforderung für die Städte und Landkreise. Das Integreat-Team entwickelt deshalb kontinuierlich Unterstützungsangebote, auf die die Kommunen zurückgreifen können. Auch in den ersten Monaten des Jahres 2021 konnten wir so schon einige wichtige Vorlagen zu Verbreitung und Evaluation von Integreat bereitstellen. Über diese informieren wir immer aktuell und themenbezogen in unserem Blog.

Weitere Beobachtungen aus dem letzten Jahr, unsere Ziele für die Zukunft und noch mehr spannende Entwicklungen können ab sofort in unserem Wirkungsbericht 2020 nachgelesen werden.