Wissenschaftliche Evaluationen von Integreat

3. August 2019

Ein Aspekt, auf den seit dem Beginn des Integreat-Projekts viel Wert gelegt wird, ist die wissenschaftliche Evaluierung des Angebots. Im Jahr 2018 wurden zahlreiche Arbeiten verfasst, die sich mit der Bedeutung von Informations- und Kommunikationstechnik (ICT) im Kontext der Integration auseinandersetzen. Daniel Kehne legte mit seiner Masterarbeit an der TU München dar, dass digitale Technologien für Geflüchtete ein entscheidendes Instrument für die Teilhabe an der Gesellschaft sind. Aus Interviews mit Menschen mit Fluchthintergrund konnte mit Hilfe einer qualitativen Analyse abgeleitet werden, dass die Nutzung von ICTs einen indirekten Einfluss auf die Teilhabe hat, da durch Informationsplattformen – wie Integreat – wichtige Aspekte an Neuzugewanderte weitergegeben werden können.

Ebenfalls zu digitalen Technologien als Kommunikationsmittel von Geflüchteten forschte Hannah Diemer an der Universität Augsburg im Rahmen ihrer Abschlussarbeit. Die Nutzung von ICTs unterstützt durch die Weitergabe von Informationen bei der Ankunft in Deutschland. Durch das Netzwerk, welches sich über soziale Medien aufbauen lässt, fällt es leichter sich in eine Gesellschaft einzufinden und Freunde oder Bekannte zu finden und damit das eigene soziale Kapital zu erweitern. Dies vereinfacht letztendlich ebenfalls den Integrationsprozess. Damit wurde verdeutlicht, dass im Zeitalter der Digitalisierung und mit dem Internet die Integration durch die besseren Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme vereinfacht wird. Als Fazit für die Arbeit von Integreat kann aus der genannten Forschungsarbeit gezogen werden, dass durch das Auftreten auf dem digitalen Feld ein deutlicher Mehrwert für die Zielgruppe erreicht werden kann und die Nutzung von Informationen aus der Integreat-Plattform auf dem Weg in die Gesellschaft eine Hilfestellung ist.

Einen besonderen Stellenwert im Hinblick auf die wissenschaftliche Evaluation nimmt zudem die Bachelorarbeit von Janine Rosenbaum an der TU München ein, die als Case History in Zusammenarbeit mit Robert Zepic, Clara Bracklo, Maximilian Schreieck, Dr. Manuel Wiesche und Prof. Dr. Helmut Krcmar den Digital Government Excellence Award auf der European Conference on Digital Government (ECDG) in Spanien gewann. Die Forschungsarbeit trägt den Titel “Integreat: An information ecosystem for refugees“. Die Arbeit zeigt auf welche Gründe es für die Nicht-Nutzung von Mobile Government gibt. Das Resultat ist, dass nicht das Angebot selbst verantwortlich dafür ist, wenn es nicht genutzt wird, sondern hier eher Sprachbarrieren oder die Unbekanntheit des Angebots wirken. Daraus ziehen wir die Notwendigkeit Integreat durch Verbesserung der Marketing-Maßnahmen noch weiter zu verbreiten und bekannt zu machen, um den negativen Auswirkungen einer digitalen Kluft entgegen zu wirken.

Die Masterarbeit an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd von Georg Meyer erarbeitete Inhalte, die Neuzugewanderte aus einer bestimmten Kommune brauchen, um diese schlussendlich in die Integreat-App einzugeben. Hieraus lassen sich Bedarfe ableiten, die auf die benötigten Inhalte für eine erfolgreiche Integration hinweisen.

Die Relevanz der wissenschaftlichen Arbeiten, die im Kontext von Integreat bereits verfasst wurden, ist enorm. Daher werden Forschungsarbeiten, die das Wirken der Digitalfabrik thematisieren auch zukünftig einen wichtigen Bestandteil der Unternehmensstrategie bilden. Unter https://integreat-app.de/jobs/ werden aktuelle Forschungsthemen zur zukünftigen Bearbeitung ausgeschrieben. Bei Interesse freuen wir uns auf jegliche Rückmeldungen!