Rückblick auf das Dialogforum 2024

4. Dezember 2024
Symbolbild – Dialogforum

Am 07. November fand unser jährliches Dialogforum statt. Mit fast 90 Teilnehmenden waren Vertreter:innen aus allen deutschen Bundesländern, in denen Integreat zum Einsatz kommt, mit dabei. Alleine im Jahr 2024 haben 25 Kommunen sich entschieden, Teil des Integreat-Netzwerks zu werden. Um die Vernetzung innerhalb unserer großartigen Gemeinschaft zu fördern, haben wir das Treffen mit ausgedehnten Kennenlernrunden begonnen. Jeweils 3–4 Vertreter:innen haben sich in 3 Runden mit den Fragen „Was ist Ihr Lieblingsort in Ihrer Stadt oder Ihrem Landkreis?“, „Welche Zielgruppe hat Ihre Integreat-Plattform und welche Fremdsprache ist nicht mehr wegzudenken?“ und „Wie sehr ist das Thema Künstliche Intelligenz / ChatGPT schon bei Ihnen beruflich/privat angekommen?“ befasst.

Im Anschluss haben wir gemeinsam einen Rückblick auf die Zeit seit dem letzten Dialogforum geworfen und dabei Statistiken, Entwicklungen und Neuerungen in der App betrachtet. Anschließend gab es Impulsbeiträge aus drei Kommunen und eine offene Diskussionsrunde. Für diejenigen, die nicht teilnehmen konnten, sowie für alle, die an einer kurzen Zusammenfassung interessiert sind, finden sich hier die besprochenen Themen noch einmal.

Entwicklungen und Neuerungen

Ein Einblick in die Zahlen

Während des Dialogforums 2023 konnten wir noch sagen, dass die Zugriffe auf Integreat im Jahreszeitraum bei 3,19 Millionen lagen. Dieses Jahr wurde Integreat im Vergleichszeitraum bereits 4,51 Millionen Mal aufgerufen. Diese Steigerung verdanken wir auf der einen Seite den vielen neuen Kommunen, die fleißig Inhalte einpflegen und damit immer mehr Menschen den Zugang zu mehrsprachigen, lokalen Informationen ermöglichen. Auch alle anderen Kommunen tragen dazu bei, indem Sie immer mehr Fokus auf zielgruppengerechte Inhalte, sowie aktuellere Informationen und weniger fehlerhafte Links legen.

Auch die häufigsten, über Google aufgerufenen Seiten, zeigen interessante Einblicke. So sind die am häufigsten gesuchten und dann in Integreat mehrsprachig gefundenen Themen den Bereichen „LGBTI“, „Sprache“ und „Öffnungszeiten und Feiertagen“ zuzuordnen. Besonders häufig wird auf die Inhalte in den Sprachen Farsi und Arabisch zugegriffen.

Neues im Jahr 2024

In diesem Jahr gab es einige Neuerung in Integreat, von denen drei besonders nennenswert sind, da sie die Nutzung der Plattform erleichtern. Seit April ist es möglich, maschinelle Übersetzungen für mehr als 100 Sprachen direkt im System anzufertigen. Die Anbindung von Google Cloud Translations erlaubt es Kommunen, nicht nur europäische Sprachen (wie vorher mit DeepL), sondern jetzt auch weniger bekannte Sprachen, wie Tigrinya, oder komplexere Sprachen, wie Arabisch und Farsi, maschinell zu übersetzen. Hohe Übersetzungskosten gehören damit der Vergangenheit an, denn durch den Ergänzungsvertrag für maschinelle Übersetzungen können 1 Million Wörter für 1.000 € brutto pro Jahr übersetzt werden.

Besonders interessant ist dies in der Kombination mit dem HIX-Wert – dem Hohenheimer Verständlichkeitsindex. Dieser misst die Einfachheit des deutschen Textes und seit diesem Jahr bekommen Redakteur:innen im System auch direkt angezeigt, welche Textelemente noch Verbesserungsbedarf haben. Einfache Sprache ist hier nicht nur relevant für eine gute Qualität der Übersetzungen, sondern auch für die Zielgruppe der Deutschlernenden.

Für Nutzer:innen der Web-App sowie der Handy-App ist außerdem interessant, dass seit diesem Jahr Veranstaltungen direkt in eigene Kalender exportiert werden können. Dazu einfach den Link unter einer Veranstaltung anklicken:

Ausblick auf 2025

Für 2025 planen wir einige Verbesserungen des Redaktionssystems. So soll es leichter werden, Kontakte bei Ämtern, Beratungsstellen und Vereinen zentral zu verwalten und zu aktualisieren. Dafür wird ein neuer Menüpunkt „Kontakte“ eingeführt, bei dem in Verbindung mit Orten, Kontakte erstellt werden können. Der Editor bietet dann die Möglichkeit, diese Kontakte in den Inhalt einzubinden. Neben dem zentralen Austauschen über alle Sprachen hinweg, führt diese Verbesserung dazu, dass Kontaktinformationen nicht mehr als Textbestandteil gesehen werden. Dies schließt sie vom HIX-Wert aus und entnimmt sie komplett den Übersetzungen, wodurch mehr Seiten einen höheren HIX-Wert erlangen sollten und Übersetzungsbudget gespart wird.

Auch die Statistiken werden überarbeitet und im ersten Halbjahr 2025 durch seitenbasierte Statistiken erweitert. Dadurch können Kommunen mehr über das Informationsverhalten ihrer Nutzer:innen lernen. Das Ziel ist es, Themen mit viel Informationsbedarf zu finden. Diese können dann in der App ausgebaut oder weiter beworben werden. Angebote, die vor Ort geschaffen werden, können sich daran orientieren.

Der Bereich Veranstaltungen überarbeiten wir direkt an 3 Stellen. Sie können bald externe Kalender, bspw. von der eigenen Webseite des Kreises oder der Stadt, einbinden. Dazu brauchen Sie eine iCal-Schnittstelle. Schicken Sie uns gerne Kalender als Testobjekte zu. Die Veranstaltungserstellung überarbeiten wir, um auch das Erstellen von längeren Veranstaltungen (über 28 Tage) zu ermöglichen. Damit dies in der App nicht zu unschönen Darstellungen führt, verbessern wir die Anzeige ebenfalls und führen einen Filter (nach Datum) für Veranstaltungen ein.

Impulsbeiträge aus der Praxis

Auch dieses Jahr teilten 3 Kommunen Ihre Erfahrungen mit dem Plenum.

  • Der Kreis Minden-Lübbecke hat Einblicke in Ihren Wirkungsworkshop gegeben. Hierbei war der Ablauf in Form eines Gallery Walks besonders interessant.
  • Der Kreis Recklinghausen hat gezeigt, wie sie ihre kreisangehörigen Kommunen vertraglich zur Mitarbeit verpflichten. Hier waren die Pros und Contras besonders interessant.
  • Die Stadt Oberhausen hat ihre Prozesse für einen reibungslosen Ablauf von Workshop bis Go-Live vorgestellt. Dabei haben sie ein Augenmerk auf die wichtigsten Schritte gelegt.

Die Impulsgeber:innen stellten Ihr Material im Nachgang zur Verfügung. In unserer Online-Dokumentation finden Sie Vorlagen für die vertragliche Bindung von kreisangehörigen Kommunen, sowie eine Vorlage für Formulierungsrichtlinien.

Fragen und Antworten

Zum Ende der Veranstaltung gab es noch einen offenen Austausch zu einer Vielzahl verschiedener Themen. Hierbei fielen einige spannende Ideen und Anregungen, welche wir für unsere weitere Arbeit mitnehmen. Damit Sie immer auf dem neuesten Stand bleiben, lohnt sich ein Abonnement unseres Newsletters.

Danke an alle, die dabei waren, für einen regen Austausch mit vielen neuen Impulsen!