Offener Brief an BAMF und Bundesagentur
Sehr geehrter Herr Scheele,
sehr geehrter Herr Sommer,
wir wenden uns mit diesem offenen Brief an Sie, da wir über die klassischen Kanäle seit vier Jahren nicht in der Lage sind, die für das Thema zuständigen, entscheidenden Stellen in Ihren Behörden zu identifizieren.
Erlauben Sie es uns, dass wir uns kurz vorstellen: Wir sind eine gemeinnützige Ausgründung der Technischen Universität München und eines Integrationsvereins, die seit 2015 mit der App Integreat die in Deutschland meistgenutzte kommunale Informations-App für Migrantinnen und Migranten betreibt.
Dies tun wird gemeinsam mit rund 70 der 401 Städten und Landkreisen in Deutschland, die sich diesem schriftlichen Appell anschließen.
Wir bitten Sie mit Nachdruck darum, die Dienste KURSNET, die Jobbörse (beide BA) sowie BAMF-NAvI (BAMF) um eine technische Schnittstelle zu erweitern, damit auch andere Anwendungen wie Integreat auf die Daten zugreifen können. Eine Bereitstellung der ausschließlich nicht-personenbezogenen Daten reicht dabei aus, damit der Datenschutz gewahrt bleibt. Damit wird ermöglicht, dass Stellen- oder Kursangebote in Ihren Datenbanken auch über Suchfunktionen anderer Anwendungen (z.B. Integreat) gefunden werden können. Die Schnittstelle kann auch einen Link zur jeweiligen Detailseite Ihres Angebots enthalten, sodass keinerlei sensible Daten über die Schnittstelle übermittelt und auch die Besuchs- und Klickzahlen weiterhin vollständig bei Ihnen erfasst werden.
Was nach einem kleinen Schritt klingt, kann auf die Migrantinnen und Migranten in unseren Kommunen großen Einfluss haben. So können wir Ihre Daten ohne zusätzliche Speicherung zielgruppengerecht aufbereiten, zum Teil auch Übersetzungen einarbeiten und eine doppelte Pflege von Job- und Kursangeboten in Integreat würde über die Schnittstelle zu Ihren Datenbanken entfallen.
Ähnlich wie das BAMF gemeinnützigen Organisationen auf Nachfrage Nutzungsrechte für Texte und Inhalte einräumt, könnte auch die Schnittstelle passwortgeschützt und lediglich für gemeinnützige, nicht-kommerzielle Unternehmungen bereitgestellt werden.
An den Kosten für eine derartige Erweiterung würden wir uns beteiligen, sollte eine Schnittstellen-Entwicklung an Kostenfaktoren scheitern. Ebenso unterstützen wir bei Definition und Konzeption der Schnittstelle.
Wir sind uns möglicher anderer Herausforderungen in Bundesagentur/Bundesamt bewusst, stehen stellvertretend durch die Tür an Tür – Digitalfabrik gGmbH für sachliche und lösungsorientierte Gespräche gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Kehne
sowie 20 Städte und Landkreise, die sich dem Brief unterschriftlich angeschlossen haben.