Barrierefreiheit ist kein Add-on – sondern Grundvoraussetzung für digitale Teilhabe

Wie können digitale Angebote so gestaltet werden, dass wirklich alle Menschen Zugang dazu haben – unabhängig von Einschränkungen, Sprache oder technischer Erfahrung? Dieser Frage hat sich Toni Hauf, UI/UX-Designerin und Projektkoordinatorin bei Integreat, im Rahmen der Weiterbildung „Digitale Barrierefreiheit“ von HelloDesign intensiv gewidmet.
Der Fokus der Fortbildung lag auf praxisnahen Standards und Tools zur Gestaltung barrierefreier digitaler Produkte sowie auf den Anforderungen des kommenden Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG), das ab Juni 2025 in Kraft tritt. Einen zentralen Rahmen dafür bilden die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG 2.1), die helfen, digitale Inhalte so aufzubereiten, dass sie für möglichst viele Menschen zugänglich sind.
Warum Barrierefreiheit für Integreat zentral ist
Bei Integreat steht der Zugang zu Informationen im Mittelpunkt – insbesondere für Menschen, die ohnehin schon vor Hürden stehen: sei es durch sprachliche Barrieren, fehlende digitale Vorkenntnisse oder eingeschränkten Zugang zu Endgeräten und stabilen Internetverbindungen. Für uns bedeutet Barrierefreiheit deshalb mehr als nur die technische Kompatibilität mit Screenreadern. Sie umfasst auch:
- Einfache Sprache und klare Navigation,
- selbsterklärende Icons und verständliche Fehlermeldungen,
- bedienbare Oberflächen – auch ohne Touchscreen,
- sowie die Möglichkeit, Feedback barrierefrei abzugeben, wenn Nutzungsprobleme auftreten.
Konkrete Learnings aus der Fortbildung
Die Fortbildung hat uns viele wichtige Impulse gegeben, unter anderem:
- Tastaturbedienbarkeit und Fokusführung sind essenziell für Menschen, die keine Touchgeräte nutzen können.
- Screenreader-Kompatibilität kann und sollte regelmäßig mit gängigen Tools geprüft werden.
- Barrierefreie Inhalte – etwa durch ALT-Texte, einfache Sprache oder verständliche Zustandsanzeigen – sind genauso wichtig wie barrierefreie Technik.
- Zugang zu Feedbackmöglichkeiten hilft uns, echte Probleme frühzeitig zu erkennen und zu verbessern.
- Barrierefreiheits-Checks werden künftig ein fester Bestandteil unserer Entwicklungsprozesse.
Unser Anspruch: Digitale Teilhabe aktiv mitgestalten
Wir sehen die Fortbildung nicht als einmaligen Schritt, sondern als Startpunkt für eine nachhaltige und strukturierte Auseinandersetzung mit dem Thema. Barrierefreiheit soll in all unseren Projekten und insbesondere bei Integreat systematisch mitgedacht und umgesetzt werden – nicht nur, um gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden, sondern weil wir echte Teilhabe ermöglichen wollen.
„Barrierefreiheit ist kein Add-on. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass alle Menschen Zugang zu wichtigen Informationen haben. Die Fortbildung hat mir gezeigt, wie viel Potenzial noch in kleinen Details steckt und wie wir bei Integreat und unseren anderen Projekten inklusives Design noch systematischer denken können.“ – Toni Hauf
Wir freuen uns darauf, dieses Wissen weiterzugeben – an unsere Partnerkommunen, Entwickler:innen und Gestaltende – und gemeinsam eine digitale Infrastruktur zu schaffen, die wirklich für alle funktioniert.