Behind the Scenes – Im Gespräch mit Salua Nassabay
Kurze Vorstellung: Was macht du? Wie lange bist du schon bei Integreat?
Ich arbeite seit dem 1.1.2019 im Team „Kommunale Koordination und Betreuung“. Anfangs war ich für NRW zuständig, danach sind wir als Team gewachsen und deswegen habe ich eine stärkere Rolle bei Integreat als Betreuer für Nord-Ost–Deutschland wahrgenommen. Meine Aufgaben sind verschiedene, aber mein Schwerpunkt ist die Betreuung von den Kommunen, die Integreat nutzen oder nutzen wollen. Das heißt, wenn die Kommune neu anfangen will, dann begleite ich sie auf dem Weg und helfe in allem, damit sie dann online gehen kann. Wenn die Kommune schon online ist, unterstütze ich sie dabei, ihr Angebot aktuell zu halten.
Wie bist du zu Integreat gekommen?
In Berlin habe ich mich bei verschiedenen gemeinnützige engagiert, auch weil ich gerne Leute helfe. Auf einer der Veranstaltungen habe ich jemanden getroffen, der mich in eine Mailing-List für sozial Aktive eingetragen hat. Durch diese Liste habe ich über das Projekt Integreat App erfahren.
Was machst du hauptberuflich?
In Kolumbien habe ich Elektroingenieur studiert und danach meine Doktor Arbeit zum Thema Bildbearbeitung in Granada (Spanien) abgeschlossen. In Europa habe ich als Beraterin zum Thema Customer Relationship Management (CRM) gearbeitet. Jetzt arbeite ich halbtags für das Projekt Integreat und meine andere Zeit für unseren Familienbetrieb: Töpferei Keck.
Du hast selbst auch einen Migrationshintergrund. Wie nah geht dir die ganze Flüchtlingskrise?
Die Flüchtlingskrise geht mir ganz nah. Meine Mutter kommt aus Kolumbien. Mein Vater kommt aus dem Libanon. In Kolumbien habe ich die meisten Jahren meiner Kindheit verbracht, es war leider eine sehr schwierige Zeit. Es gab viel interne Migration aufgrund der Situation des internen Krieges mit der Guerilla und dem Drogenhandel. Mit meiner Familie in Libanon habe ich noch oft Kontakt. Die aktuelle Situation dort ist sehr schwierig, viele aus meiner Familie würden gerne migrieren um eine bessere Zukunft – besonderen für die Kinder – zu haben.
Was würdest du Menschen, die neu als Flüchtlinge/ Migranten nach Deutschland kommen, raten?
Erst eine Sache, dann die andere zu machen. Schritt nach Schritt und mit Geduld man kann alles schaffen. Ich habe das Glück gehabt, die meiste Zeit gute Menschen zu treffen. Die deutsche Kultur ist anderes, aber die Menschen sind offen und wenn Du auch offen bleibst, dann werden nur gute Sachen kommen.
Was war für dich die größte Herausforderung bei Integreat?
Integreat ist für jemand wie mich jeden Tag eine Herausforderungen. Hier lerne ich über die deutsche Kultur kennen, wie die Arbeit bei der Verwaltung funktioniert, wie jedes Bundesland organisiert ist, etc. Deswegen, auch wenn auch schon seit 2 Jahren dabei bin, jedes Mal kann ich etwas Neues lernen.
Was möchtest du den Lesern noch mitteilen?
Wir alle sollen dankbar sein für was wir haben.