Digitale Integration: Wie digitale Tools und Plattformen die Integration von Migrant:innen fördern können

15. Januar 2025
Symbolbild – digitale Integration

In einer zunehmend digitalisierten Welt bietet die Technologie nicht nur neue Wege für Kommunikation und Bildung, sondern auch enorme Chancen für die gesellschaftliche Integration. Besonders für Migrant:innen, die sich in einem neuen Land und einer fremden Kultur zurechtfinden müssen, können digitale Tools und Plattformen wertvolle Hilfsmittel sein. Sie erleichtern den Zugang zu Informationen, fördern den Spracherwerb und schaffen Netzwerke, die essenziell für eine erfolgreiche Integration sind. In diesem Artikel beleuchten wir, wie die Digitalisierung zur Integration von Migrant:innen beitragen kann und welche Vorteile und Herausforderungen damit verbunden sind.

Die Rolle digitaler Tools und Plattformen

Digitale Integration bedeutet, dass Migrant:innen durch den Einsatz digitaler Technologien nicht nur Zugang zu Informationen und Dienstleistungen erhalten, sondern auch aktiv in die Gesellschaft eingebunden werden. Digitale Tools und Plattformen bieten eine Fülle von Ressourcen, die speziell auf die Bedürfnisse von Migrant:innen zugeschnitten sind. Diese Ressourcen können in Form von Sprachlern-Apps, Online-Kursen, sozialen Netzwerken oder Informationsplattformen vorliegen.

Vorteile der digitalen Integration:

  1. Niederschwelliger Zugang zu Informationen: Viele Migrant:innen stehen vor der Herausforderung, sich in einem neuen Land zurechtzufinden, ohne die Sprache oder die bürokratischen Abläufe zu kennen. Digitale Plattformen bieten hier eine einfache und schnelle Möglichkeit, sich über rechtliche, kulturelle und praktische Aspekte des Alltags zu informieren.
  2. Sprachförderung: Sprachkenntnisse sind der Schlüssel zur Integration. Digitale Sprachlern-Apps und Online-Kurse bieten flexible und individuelle Lernmöglichkeiten, die sich an den Alltag der Nutzer:innen anpassen. Dies erleichtert es Migrant:innen, die neue Sprache zu erlernen und zu festigen.
  3. Vernetzung und Community-Building: Soziale Netzwerke und Online-Communities ermöglichen es Migrant:innen, Kontakte zu knüpfen und sich mit anderen Menschen in ähnlichen Situationen auszutauschen. Dies schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit und unterstützt die soziale Integration.
  4. Selbstbestimmtes Lernen: E-Learning-Plattformen bieten eine breite Palette an Kursen, die es Migrant:innen ermöglichen, ihre Bildung und Qualifikationen zu erweitern. Diese Flexibilität fördert nicht nur das individuelle Lernen, sondern erleichtert auch den Zugang zum Arbeitsmarkt.

Fallbeispiel: Integreat – Die App für Integration

Ein Beispiel für die digitale Unterstützung von Migrant:innen ist unsere Integreat-App. Die App ist in einer Vielzahl an Sprachen verfügbar und bietet eine zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Informationen, die Migrant:innen in Deutschland benötigen. Von rechtlichen Fragen über Sprachkurse bis hin zu Freizeitangeboten – Integreat bündelt relevante Informationen und stellt sie übersichtlich zur Verfügung.

Vorteile der Integreat-App:

  • Mehrsprachigkeit: Die App ist in vielen verschiedenen Sprachen verfügbar, was den Zugang für Migrant:innen aus unterschiedlichen Ländern erleichtert.
  • Lokale Anpassung: Die Inhalte der App sind auf regionale Gegebenheiten zugeschnitten, sodass Nutzer:innen spezifische Informationen für ihre Stadt oder Region finden.
  • Offline-Nutzung: Da nicht alle Migrant:innen ständig Zugang zum Internet haben, ist die App auch offline nutzbar. Dies erhöht die Zugänglichkeit und die Nützlichkeit der App im Alltag.

Herausforderungen der digitalen Integration und Lösungsansätze

Trotz der vielen Vorteile, die digitale Tools und Plattformen bieten, gibt es auch Herausforderungen, die beachtet werden müssen. Hier sind die wichtigsten Herausforderungen und entsprechende Lösungsansätze, die von kommunalen Trägern unterstützt werden können:

  1. Digitale Kluft
    • Herausforderung: Nicht alle Migrant:innen haben Zugang zu digitalen Geräten oder dem Internet. Dies schränkt ihre Fähigkeit ein, von digitalen Integrationsangeboten zu profitieren.
    • Lösungsansatz: Kommunen können Programme entwickeln, die den Zugang zur digitalen Infrastruktur verbessern. Ein Beispiel sind die Internet-Vouchers in der Stadt Augsburg für Asylunterkünfte. Hier erhalten bedürftige Haushalte Gutscheine für den Zugang zum Internet, sodass sie wichtige Online-Ressourcen nutzen können. Solche Initiativen können bundesweit adaptiert werden, um die digitale Kluft zu verringern.
  2. Komplexität der Nutzung
    • Herausforderung: Viele digitale Plattformen und Tools können für Nutzer:innen, die wenig Erfahrung mit Technologie haben, komplex und schwer verständlich sein.
    • Lösungsansatz: Kommunen können Schulungsprogramme anbieten, die Migrant:innen den Umgang mit digitalen Technologien näherbringen. Diese Schulungen könnten in Zusammenarbeit mit lokalen Volkshochschulen, Bibliotheken oder sozialen Einrichtungen angeboten werden. Die Stadt Hamburg hat zum Beispiel spezielle IT-Kurse für Migrant:innen entwickelt, um ihnen die Nutzung digitaler Werkzeuge zu erleichtern.
  3. Datenschutz
    • Herausforderung: Der Schutz persönlicher Daten ist besonders für Migrant:innen ein sensibles Thema, da sie möglicherweise Bedenken haben, ihre Informationen preiszugeben.
    • Lösungsansatz: Kommunen sollten sicherstellen, dass die von ihnen unterstützten digitalen Plattformen und Tools höchsten Datenschutzstandards entsprechen. Darüber hinaus können sie Informationskampagnen starten, die Migrant:innen über ihre Rechte und den sicheren Umgang mit persönlichen Daten aufklären. Kommunale Beratungsstellen könnten auch direkte Unterstützung bei Datenschutzfragen anbieten.

Nutzung und Bekanntmachung digitaler Hilfsmittel

Die Digitalisierung bietet einzigartige Möglichkeiten, die Integration von Migrant:innen zu fördern und zu unterstützen. Durch gezielte Maßnahmen können Kommunen dazu beitragen, die Herausforderungen der digitalen Integration zu meistern. Digitale Tools und Plattformen wie unsere Integreat-App sind wertvolle Ressourcen, die den Zugang zu Informationen erleichtern, das Lernen fördern und die gesellschaftliche Teilhabe stärken.

Gemeinsam können wir sicherstellen, dass Migrant:innen von den Chancen der Digitalisierung profitieren und sich in ihrer neuen Heimat voll integrieren können.