Externe Kalender und Beiträge einbinden
Warum Inhalte doppelt pflegen, wenn sie an anderer Stelle schon existieren? Die Antwort war in der Vergangenheit oft simpel. Darin begründet, dass die Inhalte an anderer Stelle nicht zielgruppengerecht und nicht mehrsprachig vorhanden sind. Der Mehrwert innerhalb der Integreat-App war somit überschaubar, wenn diese Inhalte 1:1 auf die Integreat-Plattform übertragen wurden. In der Stadt Nürnberg gab es 2018 einen Test, der aber aufgrund des unstimmigen Kosten-/Nutzenverhältnisses nicht weiterverfolgt wurde.
Im kommenden Jahr 2024 ändern sich die Vorzeichen. Dank steigender Qualität von maschinellen Übersetzungen können wir der Herausforderung der Mehrsprachigkeit aufwandsarm begegnen. Mehr Argumente für die Städte und Landkreise also, sich mit einer kurzen Mail, einem Telefonat oder einen Bürobesuch bei den Verantwortlichen für kommunale Website & Kalender zu melden.
Für die Zielgruppe sollen interessante Veranstaltungen und Termine aus dem kommunalen Veranstaltungskalender automatisiert in die Integreat-App übertragen werden. Dort werden sie zusammen mit den zusätzlich individuell angelegten Veranstaltungen angezeigt.
Veranstaltungen aus städtischem Eventkalender einbinden
In der Vergangenheit, damit ist insbesondere das bereits angesprochene Pilotprojekt in Nürnberg gemeint, haben wir die Verzahnung der Integreat-Plattform und des städtischen Veranstaltungskalenders als Individualprojekt programmiert. Sowohl auf Seiten der Integreat-App als auch im Redaktionssystem der Stadt Nürnberg mussten daher Anpassungen erfolgen. Dies wird sich im Jahr 2024 ändern.
Die Integreat-Plattform erhält eine iCalendar-Schnittstelle (iCal). Diese versorgt sich mit Daten aus einem externen Veranstaltungskalender. Voraussetzung: Diese verfügen über eine iCal-Schnittstelle. iCal ist ein Datenformat zum Austausch von Kalenderinhalten. Es ist standardisiert und gehört zu den gängigsten Datenformaten.
Geplant ist, dass im Redaktionssystem von Integreat eine (ggf. später auch mehrere) iCal-URLs hinterlegt werden können und die Integreat-Plattform diese dann regelmäßig abruft. Über eine bereits im iCal-Format vorhandene ID wird sichergestellt, dass Veranstaltungen nicht doppelt angelegt werden bzw. automatisch erkannt werden kann, ob sich Kalenderinformationen verändert haben.
Empfehlenswert ist, dass aus dem städtischen Veranstaltungskalender nicht alle Termine und Veranstaltungen bereitgestellt werden, sondern die iCal-Schnittstelle auf städtischer Seite diese vorfiltert. Beispielsweise über eine Kategorie oder eine Verschlagwortung, die in die Richtung „interkulturell“, „Integreat“ oder ähnlich gehen kann. Eventuell verfügt der jeweilige Veranstaltungskalender auch schon über eine entsprechende Kategorisierung. Eine Filterung im System von Integreat wird nachträglich nicht mehr möglich sein. Es würde dann ein kontinuierliches Löschen von nicht-gewollten Veranstaltungen durch Verwalter:innen erfordern. Eventuell gibt es innerhalb der Stadt bzw. des Landkreises auch einen eigenständigen interkulturellen Kalender. Dann bedarf es natürlich keiner vorgelagerten Filterung.
Jetzt bereits die Weichen stellen: Vorbereitungen treffen
Wenn Sie bereits jetzt ausloten möchten, ob die Verbindung von kommunalem Veranstaltungskalender zur Integreat-Plattform möglich ist, setzen Sie sich mit den Verantwortlichen für den technischen Betrieb des städtischen Veranstaltungskalenders zusammen und klären Sie bereits diese Fragen:
- Kann der städtische Veranstaltungskalender alle Termine auch gesammelt im iCal-Format anbieten?
- Gibt es eine Kategorisierung (manchmal auch Tagging/Verschlagwortung genannt) von Veranstaltungen für eine interkulturelle Zielgruppe? Ist es möglich diese mit der iCal-Schnittstelle aus Punkt 1 zu kombinieren?
- Gibt es individuelle Anpassungen bei den sogenannten „Recurring Rules“, das heißt dem Format wie wiederkehrende Veranstaltungen definiert sind, die vom iCal-Standard abweichen? Falls ja, dann müssen diese Veranstaltungen ebenfalls aus der iCal-Schnittstelle ausgenommen werden, da diese nicht kompatibel sind.
Bei Fragen dazu schreiben Sie uns gerne eine E-Mail.
Übersetzung der Veranstaltungen
Geplant ist, dass die Veranstaltungen wahlweise direkt beim Import über die Schnittstelle oder händisch per maschineller Übersetzung übersetzt werden können. Ob die Übersetzungen direkt auch mit dem Bereitstellen der iCal-Importfunktion verfügbar sind oder nachgelagert, können wir derzeit noch nicht abschätzen.
Beiträge aus externen Quellen einbinden (z.B. kommunaler Blog/Newsfeed)
Ähnlich wie Veranstaltungen aus externer Quelle, die auf der Integreat-Plattform unter dem Menüpunkt „Veranstaltungen“ auftauchen, sollen zukünftig auch externe Beiträge und News in der Integreat-App unter dem Menüpunkt „Nachrichten“ auftauchen können. Dieser Feature-Wunsch wurde erstmals im Vorfeld der Veranstaltung anlässlich 100 Integreat-Kommunen vorgetragen. Das genaue Datenformat für den Austausch ist noch nicht definiert. Die Tendenz geht gerade in Richtung von XML-basierten Daten (auch als RSS-Feed) bekannt. Hintergrund ist, dass die meisten externen Blog- und Nachrichtensoftwaresysteme diesen Standard bereits unterstützen und ihre Daten zusätzlich per RSS-Feed ausliefern.
Eine offene Baustelle ist dabei auch noch das Thema Übersetzungen. Nachrichten-Objekte innerhalb des Integreat-Systems sind aktuell nicht an maschinelle Übersetzungen angeschlossen, sondern müssten manuell übersetzt werden. Ebenso fehlt derzeit ein App-Design, das interne und externe Veranstaltungen kombiniert darstellt. Der Aufwand ist entsprechend höher als bei den Veranstaltungen und auch die Rolle der Textverständlichkeit ist noch nicht geklärt.
Beim Thema der Anbindung von externen Nachrichten gibt es also noch keine To-dos oder Handlungsoptionen, die wir Ihnen an dieser Stelle mitgeben können.
Sie entscheiden über Priorisierung und Zeitplan
Unseren jährlichen Umfrage- und Planungsbogen senden wir Ihnen als Kooperationspartner der Integreat-App, wie auch in der Vergangenheit, zum Jahresende per E-Mail zu. Hier können Sie aus einer Reihe von Funktionen und Ideen für die Integreat-App priorisieren. Die Rücklaufquote von über 50 % hat uns in der Vergangenheit sehr positiv gestimmt dies als repräsentative Meinung der Kommunen wahrzunehmen und uns bei der Priorisierung daran zu orientieren. Für das Jahr 2024 haben wir das Thema Schnittstellen standardmäßig auf der Agenda. Sollten keine anderen Funktionswünsche deutlich höher ins Gewicht fallen, kann die Umsetzung also im kommenden Jahr erfolgen.