Integration fördern: Wie Integreat und gezielte Ressourcen auf kommunaler Ebene helfen können

31. Januar 2024

Die Integration von Neuzugewanderten in Deutschland ist eine vielschichtige Herausforderung, welche auf die aktive Unterstützung auf kommunaler Ebene angewiesen ist. Kann Integreat die Integration fördern? Ein unabhängiges Erforschen der Wirkung von Integreat erfolgt nun bereits seit über zwei Jahren. Die damit verbundene Studie vergleicht eine Gruppe von Personen, welche Integreat kennt und zur Nutzung animiert wird, mit einer Kontrollgruppe, die Integreat nicht kennt.

Erste Ergebnisse liegen nun vor und die wissenschaftliche Beobachtung zeigt: Integreat wirkt sich positiv auf die Integration vor Ort aus.

Integration fördern mit Integreat

Die bisherigen Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Nutzung von Integreat dazu führt, dass Neuzugewanderte eher bereit sind, in der aktuellen Stadt zu bleiben. Im Vergleich zu Nicht-Nutzer:innen von Integreat weisen Personen, die Integreat kennen, zudem eine höhere Erwerbstätigkeitsquote auf. Sie nehmen mit höherer Wahrscheinlichkeit einen neuen Job an und haben ein höheres Gehalt. Bei männlichen Studienteilnehmenden konnte zudem eine höhere subjektive Integration und Lebenszufriedenheit bei Kenntnis über Integreat festgestellt werden.

Integreat überzeugt die Nutzer:innen in der Studie. Die Mehrheit findet Integreat einfach zu bedienen und schätzt die Relevanz, Aktualität und Informationsqualität. Administrative Angelegenheiten stellen die größte Hürde dar, gefolgt von der Wohnungs- und Jobsuche. Ein Bedarf an Unterstützung bei der Suche nach Sprach- und Integrationskursen sowie Rechtshilfe ist ebenfalls erkennbar. Ein Adressieren dieser Themen ist mit Hilfe von Integreat gut möglich.

Konkrete Handlungsempfehlungen für Kommunen

Damit Integreat diese positiven Effekte erzielen kann, muss das Angebot an die Bedarfe der Zielgruppe vor Ort angepasst, inhaltlich gut gepflegt und bekannt sein. Diese Aufgaben werden innerhalb der Städte und Landkreise, die Integreat umsetzen, von engagierten Integreat-Redakteur:innen übernommen. Auf folgende Punkte sollte – so die Forschenden – besonders geachtet werden:  

  1. Sicherstellung der Informationsqualität: Um auf die Bedürfnisse der Neuzugewanderten bestmöglich einzugehen, sollten Kommunen sicherstellen, dass Informationen relevant, aktuell und in verständlicher Form in Integreat verfügbar sind. Dazu zählt auch die Bereitstellung von funktionierenden Links, welche die Nutzer:innen der App auf andere Webseiten weiterleiten.
  2. Einsetzen von Push-Nachrichten: Kommunen sollten die Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Push-Nachrichten nutzen, um gezielt relevante Informationen zu verbreiten. Insbesondere sollten populäre Themen wie Sprachkurse weiterhin hervorgehoben werden.
  3. Fokus auf Schlüsselthemen: Da Sprachkurse und Arbeitsinformationen als besonders relevant gelten, sollten Kommunen verstärkt auf die Bereitstellung von hochwertigen Inhalten zu diesen Themen achten. Städte und Landkreise können dies durch enge Zusammenarbeit mit lokalen Bildungseinrichtungen, Unternehmen und anderen relevanten Organisationen erreichen.
  4. Förderung der App-Nutzung bei Frauen: Da mehr Frauen die App herunterladen, aber Männer sie aktiver nutzen, sollten die Kommunen gezielte Maßnahmen ergreifen, um die App-Nutzung bei Frauen zu steigern. Zuständige können dies durch die Integration von Inhalten, die speziell auf die Interessen von Frauen zugeschnitten sind, erreichen.
  5. Steigerung des Bewusstseins über das Integreat-Angebot: Um die Integration sowie die Ergebnisse der Immigrant:innen auf dem Arbeitsmarkt zu fördern, sollten Kommunen darauf abzielen, das Wissen über die Integreat-Plattform zu steigern. Städte und Landkreise können dies beispielsweise durch die Integration von Integreat in bestehende Integrationsprogramme erreichen. 

Entscheidend ist, dass die notwendige Zeit zur Pflege und Bekanntmachung von Integreat vor Ort eingeplant wird. Dadurch kann das Informationsangebot seine erwiesene Wirkung voll entfalten. Die Zusammenfassung der Studie und eine Auflistung der Handlungsempfehlungen als PDF kann vor Ort eingesetzt werden, um für Integreat und die damit verbundene redaktionelle Arbeit zu argumentieren.