Integration heißt Teilhabe

13. April 2020

Integration erfordert ein Engagement in nahezu allen Lebensbereichen und von allen staatlichen Ebenen. Das Ziel ist die erfolgreiche gesellschaftliche Teilhabe von Zugewanderten, die Offenheit sowohl von den Zugewanderten selbst als auch seitens der Aufnahmegesellschaft erfordert. Erfolgreiche Integration bedeutet Sprachkenntnisse zu fördern, das Bewusstsein von Traditionen und informellen sowie formellen Regeln wie Umgangsformen zu stärken. Hinsichtlich dessen ist die Teilhabe an gesellschaftlichen Aktivitäten und die Knüpfung von Kontakten auch außerhalb von Integrationskursen ein wichtiger Teil erfolgreicher Integrationsarbeit.

Neben den volkswirtschaftlichen Vorteilen einer zügigen Arbeitsaufnahme von Zuwanderern, spielt auch die Knüpfung von Kontakten am Arbeitsplatz bei der Förderung von Sprachkenntnissen eine wichtige Rolle. Die Kontakthäufigkeit zwischen Aufnahme- und Zuwanderungsgesellschaft am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft oder bei anderen gesellschaftlichen Aktivitäten hilft, Unsicherheiten und gegenseitige Vorbehalte zu reduzieren. Je häufiger Personen aus der Aufnahmegesellschaft mit zugewanderten Personen in Kontakt kommen, desto positiver wird das Integrationsklima eingeschätzt. Deutschkenntnisse fungieren dabei als Schlüsselfaktor bei der Knüpfung von Kontakten außerhalb der gewohnten Umgebung. Durch die Teilhabe in Bildungseinrichtungen, Vereinen oder durch soziales Engagement kommen zugewanderte Personen vermehrt in Kontakt mit Einheimischen, was zur Verbesserung der Deutschkenntnisse, des gegenseitigen Verständnisses kultureller Bräuche und zu einem schnelleren Aufbau eines Bekannten- und Freundeskreises beiträgt.

Ein weiterer Schritt zu gesellschaftlicher Teilhabe von Zugewanderten ist der Bezug einer privaten Wohnung und die damit verbundene Steigerung des Zugehörigkeitsgefühl zur Aufnahmegesellschaft. Diese Maßnahme stellt für die Zugewanderten einen deutlichen Schritt in Richtung Selbstständigkeit und Eigenverantwortung dar und beugt der Stigmatisierung vor, der viele Zugewanderte in Gemeinschaftsunterkünften ausgesetzt sind. Insgesamt fördert und beschleunigt die vermehrte gesellschaftliche Teilhabe den Integrationsprozess und damit auch den Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft.

 

Quellen:

https://www.bmi.bund.de/DE/themen/heimat-integration/integration/integration-bedeutung/integration-bedeutung.html
Malteser Migrationsbericht 2019