Integreat-Nutzer:innen haben weiterhin keine Priorität für das BAMF

Seit einem offenen Brief vor fast 4 Jahren an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) versuchen wir Integrations- und Deutschkursangebote auch für Integreat-Nutzer:innen zugänglich zu machen.
Kommunen fordern offene Schnittstelle für Integrationskurse
Damals hatten sich rund 70 Städte und Landkreise dem Appell angeschlossen und eine datenschutzkonforme Schnittstelle gefordert, die es Plattformen wie Integreat ermöglicht, Kursangebote zielgruppengerecht in den jeweiligen Städten und Landkreisen darzustellen.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ist die oberste Bundesbehörde im Geschäftsbereich des Innenministeriums und das Kompetenzzentrum für Asyl, Migration und Integration in Deutschland. Kursträger melden ihre Angebote an das BAMF, die wiederrum die Angebote im BAMF-NAvI veröffentlichen. Damit diese Angebote jedoch auch bei den Nutzer:innen ankommen, bedarf es einer zielgruppengerechten Aufarbeitung. Statt die Daten also hinter mehreren Verschachtelungen und Links zu verstecken, fordern wir vom BAMF sich an die OpenData-Strategie des Bundes zu halten und die nicht-unternehmensbezogenen Daten zu den Kursen auch für andere Anwendungen nutzbar bzw. maschinenlesbar vorzuhalten.
BAMF verweigert trotz politischer Unterstützung den Dialog
Auch mit Unterstützung der Bundesintegrationsbeauftragten haben wir Anfang 2025 einen weiteren Versuch unternommen ein Gesprächsangebot zu platzieren. Leider ohne Erfolg.
„Aufgrund der derzeit knappen internen Kapazitäten im IT-Bereich des BAMF, u. a. aufgrund der schwerpunktmäßigen Umsetzung des Reformpakets des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS), ist das BAMF bedauerlicherweise nicht in der Lage, Ihnen ein Gesprächsangebot machen zu können.“ BAMF, 29.04.2025
Integreat-Nutzer:innen bleiben weiterhin außen vor
Trotz über 300.000 Zugriffen pro Monat auf die Integreat-Plattform und rund einem Drittel der deutschen Städte und Landkreise, welche die Integreat-Plattform nutzen, hat das BAMF aktuell kein erhöhtes Interesse daran, dass Deutsch- und Sprachkursangebote bei den Menschen ankommen, die sie am dringendsten brauchen.
Wir hoffen, dass sich dieser Zustand in Zukunft verbessert und würden uns freuen, wenn Sie das Thema auch bei Ihren regionalen BAMF-Ansprechpersonen platzieren könnten.